Es ist geschafft! Dank meines 8. Ranges bei der letzten Etappe konnte ich den 6. Gesamtrang verteidigen. Bei dieser starken Besetzung ist das sicher ein Erfolg für mich. Ich bin zufrieden und stolz, dass ich die insgesamt 203 Kilometer und 8‘800 Höhenmeter gemeistert habe.

 

Die letzte Etappe, war mit ihren 56 Kilometern und 2‘000 Höhenmetern auf den ersten Blick nicht mehr so „wild“. Aber allerspätestens beim Einfahren wusste ich, dass es kein „Selbstläufer“ werden wird. Die Beine fühlten sich sehr schwer an und auch der Rest meines Körpers war ziemlich müde. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das Gefühl hatte, bereit zu sein für die letzte Runde um Schladming. Der Start gelang mir dann erstaunlich gut. Auf den neutralisierten ersten Kilometern konnte ich mich weit vorne im Feld behaupten und auch als dann der „richtige“ Startschuss fiel, konnte ich gut mithalten. Die ersten 20 Kilometer waren coupiert und immer wieder gab es kurze technische Abschnitte, welche mit nassen Wurzeln übersät waren. Ich konnte mich einer Männer-Gruppe anhängen, welche ein „gäbiges“ Tempo fuhr. In den Anstiegen musste ich zwar schon immer wieder Vollgas geben, aber in den Abfahrten und vor allem in den Flachstücken konnte ich mich immer wieder ein wenig erholen.

 

Nach der ersten Verpflegungszone, welche sich bei Kilometer 21 befand, wartete dann das Haupthindernis, der lange Aufstieg auf den Hauser Kaibling auf uns. Nicht weniger als 1‘200 Höhenmeter am Stück gab es zu überwinden. Ich kannte diesen Berg, denn schon im Jahr 2012, war die letzte Etappe identisch mit der diesjährigen Schlussetappe. Es ist zwar kein steiler Anstieg, aber vor allem im oberen Teil zieht er sich extrem in die Länge. Mein Ziel war es, einen guten und möglichst schnellen Rhythmus zu finden und diesen bis zuoberst durchzuziehen. Die ersten 600 Höhenmeter konnte ich zügig hinter mich bringen. Doch dann musste ich ordentlich kämpfen. Mein „Tank“ war irgendwie leer und ich musst versuchen mich bei Laune zu halten. Ein Oachkozrl (zu Deutsch: Eichhörnchen) brachte mich für kurze Zeit zum Lachen, doch schon bald hatte ich wieder mit einem anderen „Tier“ zu kämpfen. Mein innerer Schweinehund wollte mir den Tag versauen. Aber das hab ich zum Glück nicht zugelassen.

 

Irgendwann erreichte ich dann diesen Hauser Kaibling und war nicht ganz unglücklich darüber. Ich legte einen kurzen Stopp ein, um mein Gilet anzuziehen. Zwar spielte das Wetter auch am letzten Tag wieder tiptop mit, aber die Temperaturen waren doch etwas kühl. Auf der langen und technisch einfachen Kiesabfahrt versuchte ich dann, mich ein wenig zu erholen, um für die letzten 300 Höhenmeter nochmals Kraftreserven zu mobilisieren. Ein letztes Mal hiess es dann durchbeissen, bevor es von der Planai-Mittelstation via Downhillpiste hinunter nach Schladming ging. Ziemlich k.o., aber doch zufrieden erreichte ich schliesslich die Ziellinie.

 

Der 8. Rang auf der Schlussetappe reichte, um meinen 6. Rang in der Gesamtwertung zu verteidigen. Dies ist mir vor allem dank des starken Auftritts am ersten Tag der Alpentour Tropy gelungen. Nun kann ich auf vier harte Renn- respektive Trainingstage zurückblicken. Dieses Etappenrennen wird mir bei meinem Formaufbau bestimmt helfen und ich kann doch so einige positive Sachen mitnehmen. Ich freue mich nun auf ein paar erholsame, velofreie Tage, bevor es schon bald mit dem nächsten Rennen weiter geht.