Ein harter Tag im Sattel liegt hinter uns. Heute ist Halbzeit, der Weg nach Riva ist aber immer noch lange.

 

Heute war der Start bereits um 8.00 Uhr. Nach einer etwas schlaflosen Nacht nicht gerade das, was man sich wünscht. Ich habe seit gestern Abend mit Magenproblemen zu kämpfen. Vermutlich habe ich irgendwo einen kleinen „Käfer“ erwischt!? Auf jeden Fall stand ich heute früh an der Startlinie und alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt gegessen hatte, waren zwei Baslerläckerli. Nicht gerade eine optimale Voraussetzung um einen Marathon von 74 Kilometern und 2’614 Höhenmeter zu fahren.

 

Von St. Vigil ging es zuerst via Asphaltstrasse wellig Richtung Pedrü. Es wurde vom Start weg ein hohes Tempo gefahren und ich versuchte irgendwie einen anständigen Rhythmus zu finden. Ich hatte immer noch starke Magenschmerzen und versuchte diese möglichst zu ignorieren. Gar nicht so eine leichte Aufgabe, aber es blieb mir nichts anderes übrig. Im breiten Kiesaufstieg Richtung Limajoch fand ich dann einen etwas besseren Tritt. Das Wetter zeigte sich auch heute wieder von seiner besten Seite und das Panorama war phantastisch wie schon seit Beginn dieser Transalp.

 

Auf einer groben Schotterstrasse ging es dann vom Limajoch runter nach Plan de Los. In der Abfahrt schlossen mit Markus Gisler und Roger Dittli zwei weitere Stöckli Athleten zu uns auf. Schon etwas früher hatte uns Norbert vom Stöckli-29er-Team eingeholt. Ich hatte nun eine ganze Stöckli-Armada um mich und ich sage euch, ich war so etwas von froh um die „mentale“ Unterstützung. Auch Pim machte heute einen sehr guten Job. Ich weiss von den ersten zwei Etappen, dass es nicht ganz einfach ist, wenn der Partner am Leiden ist und man eigentlich gar nichts machen kann…

 

In Cortina d’Ampezzo angekommen ging es zuerst auf einer asphaltierten Hauptstrasse und später auf einer sehr steilen Waldstrasse hinauf nach Cianzope. Mittlerweile konnte ich einen etwas höheren Rhythmus fahren. Nur mit der Verpflegung happerte es ein wenig. Ich konnte ausser einem Gel und meinem Getränk nichts zu mir nehmen. Ich hoffte einfach, dass dieser eine Gel heute etwas länger wirkt… Irgendwann musste ich dann die 3 Stöckli-Boys ziehen lassen und mein eigenes Tempo fahren. Der Aufstieg via Cinque Torri auf das Rifugio Averau war steil, sehr steil. Kurz vor der Passhöhe musste das Bike immer wieder geschoben werden.

 

Es lagen nun noch gut 20 Kilometer vor uns, aber es ging zum Glück grösstenteils bergab. Die Trails waren heute wirklich der Hammer. Und ich kann sagen, dass ich gar nicht schlecht runter gefahren bin. Manchmal vielleicht etwas unkontrolliert, aber es war doch ordentlich schnell ;-). Einige kurze, knackige Anstiege gab es noch zu meistern, bevor es die letzten 4 Kilometer flach ins Ziel ging. Pim war zum Glück mein „Windbraker“, denn wir hatten starken Gegenwind. Nach 4.45 Stunden erreichten wir schliesslich die Ziellinie in Alleghe als 12. Mixed-Team.

 

Nun ist wie bereits erwähnt Halbzeit. Ein gutes Gefühl, aber bereits morgen geht es mit einer happigen Etappe weiter. Von Allege fahren wir nach San Martino di Castrozza. Vor uns liegen 73.2 Kilometer und 3’137 Höhenmeter. Mal schauen, wie sich das so anfühlt – auf jeden Fall soll auch das Wetter morgen wieder mitspielen 🙂