Endlich einmal wieder erfreuliche News. Müde, aber zufrieden schaue ich auf den heutigen Tag zurück. Vom Start weg konnten wir unser Tempo bis ins Ziel durchziehen und wieder in die Top 10 fahren. Noch zwei Etappen liegen vor uns – Riva wir kommen :-)!
Heute Morgen war der Start bereits um 8.00 Uhr. Endlich konnte ich wieder einmal ordentlich schlafen. Ich versuchte gestern Abend noch meine Bauchmuskulatur zu massieren und zu dehnen, was sich positiv auswirkte. Zwar war die Nacht relativ kurz, aber ich schaute der heutigen Etappe, welche 104 Kilometer lang war und eine Höhendifferenz von 2’781 Metern aufwies, positiv entgegen. Den Start erwischte ich sehr gut und konnte mich in der ersten kurzen Steigung in den vorderen Positionen behaupten. Bereits nach 5 Kilometern folgte die erste längere Abfahrt hinunter nach Mezzano, bevor der erste richtige Anstieg durchs Val Noana bis zum Rifugio Vederne folgte. 800 Höhenmeter ging es bergauf und ich fühlte mich richtig gut. Endlich konnte ich wieder genug Luft einatmen. Zwar hatte ich immer noch leichte Schmerzen, aber es war erträglich. Vom Rifugio Vederne ging es auf einer Kiesstrasse hinunter nach Ponte Serra.
Auf der leicht abfallenden Asphaltstrasse Richtung Rocca hatte ich wieder die Stöckli-Armada mit Pim, Markus Gisler und Roger Dittli um mich. Ich konnte mich schön im Windschatten verstecken und dank dem hohen Tempo holten wir bald eine grössere Gruppe ein, welcher wir uns anschlossen. Nach Rocca folgte dann das grösste Tageshindernis. Auf den folgenden 25 Kilometern galt es nämlich 1’500 Höhenmeter zu bewältigen. Die ersten 1’300 waren ohne eine einzige Abfahrt. Ich nahm Anfangs der Steigung etwas Tempo raus, obwohl ich mich immer noch sehr gut fühlte. Es war sicher die richtige Entscheidung, denn ich schaffte es ohne grössere Krise bis zur zweiten Verpflegungszone auf dem Rifugio Bochette.
Auch die letzten Höhenmeter auf den Croc del Lebi und anschliessend noch auf den Mulattiera Cima Grappa meisterte ich problemlos. Wow, nach den beiden harten Tagen war dies eine grosse Erleichterung. Heute konnten Pim und ich zwischendurch sogar ein paar mal ‚ein Schwätzchen‘ halten und auch das eine oder andere ‚Witzchen‘ lag drin ;-).
Es folgte nun noch die 12 Kilometer lange Schlussabfahrt hinunter nach Crespano. So richtig Spass machte sie nicht, mir hatte es irgendwie zu viele Kurven und vor allem zu viel Kies. Trotz allem konnten wir ein sehr schnelles Tempo fahren. In der Mitte der Abfahrt fuhren wir dann auf eine grössere Gruppe auf. Zuerst wollte ich nicht überholen, aber irgendwann wagte ich es dann doch. Einen um den anderen Fahrer schnappte ich mir und siehe da, schon bald hatten Pim und ich alle abgehängt. So schlecht waren also meine Fahrkünste doch nicht ;-). Nach 5.34 Stunden erreichten wir dann das Ziel in Crespano del Grappa. Das Lächeln auf unseren Lippen sagte wohl alles. Nun kommen wir unserem Ziel immer näher. Morgen heisst es aber nochmals ‚Zähne zusammenbeissen‘. Die zweitletzte Etappe führt uns nach Rovereto – mit 118.52 Kilometern und 3’005 Höhenmetern nochmals eine happige Sache.