Wir haben es geschafft und das Ziel in Riva del Garda erreicht! 676 Kilometer 20’243 Höhenmeter, x Liter Winforce-Getränk, Energie-Gels, Biberli, 1 (gefühlte) Tonne Pasta, 4 Paar Bremsbeläge, 3 Ersatzschläuche, 2 Pneus, 1 Tube Sonnencréme, unzählige Schweissperlen, 9 verschiedene Hotelbetten, viiiiiel Sonnenschein, wunderschöne Dolomiten-Landschaften, nette Bekanntschaften und vieles mehr…

…so eine etwas andere Zusammenfassung der Transalp.

Bevor ich dies schreiben konnte, mussten oder durften wir ein achtes und letztes Mal an der Startlinie der diesjährigen Transalp stehen. Riva war ‚zum greifen‘ nah, denn es lag nur noch eine kurze Distanz von 38.5 Kilometern und 1’269 Höhenmetern vor uns.
Als um 9.00 Uhr der Startschuss fiel, ging es zuerst neutralisiert raus aus Rovereto. Schon bald fuhren wir in den ersten Anstieg Richtung Passo Bordala. Die Steigung auf der breiten Asphaltstrasse war angenehm. Einzig die Sonne brannte schon gnadenlos runter und der Schweiss ’schoss‘ aus allen Poren. Wie schon die ganze Woche, konnten wir wieder auf tolles Wetter zählen.
Nach 10 Kilometern hatten wir Patone erreicht und nun ging es weiter auf einem asphaltierten Radweg. Die zahlreichen Rampen wurden immer steiler und verlangten uns nochmals alles ab. Ich fühlte mich aber sehr gut und auch Pim hatte sich schnell an sein ‚Ersatzbike‘ gewöhnt. Bis zum höchsten Punkt der Strecke konnten wir viele Fahrer und Fahrerinnen überholen, was mich zusätzlich nochmals motivierte. Auf dem Passo Bordala angekommen, folgte ein kurzes Auf und Ab auf Waldwegen. Der Halt in der Verpflegungszone wäre wohl nicht mehr nötig gewesen, ich dachte mir aber ’sicher ist sicher‘! Nach knapp 20 Kilometern kamen wir dann zur finalen Abfahrt. Zuerst ging’s runter auf einem Singletrail im Wald. Wir kamen gut voran, obwohl ich mich auf den schlifrigen Steinen nicht so wohl fühlte. Ab Kilometer 25 war es dann aber definitiv vorbei mit zügig fahren. Zu viele langsamere Athleten waren vor uns in der Kiesabfahrt und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns dem gemächlichen Tempo anzupassen. Eigentlich schade, wenn man in jeder Kurve fast bis zum Stillstand bremsen muss, aber das konnten wir nicht ändern und es spielte ja auch keine Rolle mehr.
Auf den letzten 6 flachen Kilometern nahmen wir es auch nochmals relativ gemütlich. Die ‚Spannweite‘ von ‚relativ gemütlich ist ja gross ;-)! Nach 2.10 Stunden war es dann definitiv geschafft. Gemeinsam fuhren wir über die Ziellinie in Riva del Garda und nahmen stolz die Finisher-Medaille entgegen. Ein erneuter 9. Tagesrang reichte, um unseren 10. Rang in der Gesamtrangliste zu behalten.
Mit ein paar Tagen Abstand blicke ich mit gemischten Gefühlen auf meine erste Transalp zurück. Klar bin ich stolz und glücklich, dass Pim und ich das Ziel in Riva erreicht haben. Ich bin zudem positiv ‚überrascht‘ wie gut ich die acht, zum Teil sehr anspruchsvollen Etappen gemeistert habe. Ausser den muskulären Problemen am Bauch hatte ich keinerlei Beschwerden und auch meine Beine fühlten sich bis zum Ende sehr gut an. Rangmässig haben wir uns aber sicher mehr erhofft. Wir hatten beide unsere Krisen und gesundheitliche Probleme. Aber auch ohne diese wäre wohl kaum ein Rang unter den besten 5 Teams möglich gewesen. Zu viel wurde in den vorderen Positionen gestossen und geschoben – eigentlich schade. Die gesamte Organisation war aber sehr gut. Auch die tollen Strecken und natürlich das super Wetter bleiben mir in positiver Erinnerung!
Nun weile ich bereits im Wallis in den Ferien und werde wohl bald wieder auf den Trails unterwegs sein :-)! Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei allen bedanken, die uns unterstützt und mitgefiebert haben. Allen voran geht der Dank an Cornelia und Roger für die Betreuung, Regula und Richi fürs fanen und ‚trichlä‘ am Streckenrand und an Roger Dittli, der uns sein Ersatzbike für die letzte Etappe zur Verfügung gestellt hat. Aber auch ein grosses Merci für die vielen Nachrichten und Mails :-)!