Der erste Lauf der IXS Bike Classic in Estavayer-le-Lac bedeutete für mich der Start in die Marathonsaison. Bei grosser Hitze und einem schnellen Rennen, feierte ich mit dem dritten Rang sogleich den ersten Podestplatz.

 

Nach mehreren erfolgreichen Jahren auf der Mitteldistanz (Siegerin Gesamtwertung 2011, 2012, 2013) möchte ich mich in diesem Jahr nun auf die Langdistanz konzentrieren. So galt es in Estavayer-le-Lac 60 Kilometer und 1’791 Höhenmeter zu bewältigen. Über 600 Fahrerinnen und Fahrer standen bei grosser Hitze am Start. Der Parcours in Estavayer hat einen speziellen Charakter, welcher sich durch zahlreiche Richtungswechsel und viele, eher kurze Aufstiege auszeichnet. Der Start war wie immer in Estavayer sehr hektisch. Ich fühlte mich in der Anfangsphase nicht sonderlich gut und so konnte ich weder das Tempo von Milena Landtwing noch von Michèle Wittlin mitgehen. Ich musste beide ziehen lassen und meinen eigenen Rhythmus fahren. In den ersten Anstiegen fehlte mir einfach ein wenig der Druck auf die Pedalen und so war ich etwas zurückgebunden. Trotzdem versuchte ich natürlich möglichst schnell zu fahren und wann immer möglich den Hinterrädern der Männer zu folgen.

 

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Startphase Estavayer-le-Lac

 

Während sich mein Rückstand auf die Leaderin bei rund fünf Minuten einpendelte, lag die Zweitplatzierte Wittlin stets in Reichweite. Immer wieder konnte ich sie in den Aufstiegen sehen, aber es gelang mir nicht, zu ihr aufzuschliessen. Auch das zweite Renndrittel war eher ein „Geknorze“. Zwischenzeitlich fiel ich auf Rang vier zurück, konnte dann aber Florence Darbellay wieder überholen.

 

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Gezeichnet, aber zufrieden :-)! Foto: Martin Platter

 

Erst im letzten Renndrittel „platzte“ der Knoten. Nach der letzten Verpflegungsstelle, welche sich zirka 13 Kilometer vor dem Ziel befand, fühlte ich mich viel besser, als noch zu Beginn des Rennens. Zu diesem Zeitpunkt lag Landtwing bereits ausser Reichweite. Auch der Rückstand auf Wittlin war auf 50 Sekunden angewachsen. Trotzdem wollte ich nochmals alles geben und meinen Podestplatz ins Ziel bringen. Ich spürte die Power in den Beinen und so kam auch der Spass zurück. Zudem konnte ich einige Männer überholen, was mich natürlich zusätzlich motivierte. Leider war keiner von ihnen in der Lage Führungsarbeit zu leisten und so musste ich die letzten Kilometer „alleine“ bewältigen. Zufrieden erreichte ich dann schliesslich das Ziel als Drittplatzierte mit lediglich neun Sekunden Rückstand auf Rang zwei.

 

Siegerinnen

Podest Frauen: 2. Michèle Wittlin, 1. Milena Landtwing, 3. Nadia Walker

Foto: Martin Platter

 

Insgesamt bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden, darauf lässt sich aufbauen. Wenn mir vor ein paar Monaten jemand gesagt hätte, dass ich in Estavayer aufs Podest fahren würde, hätte ich sicher sofort unterschrieben. Klar habe ich noch da und dort Steigerungspotential, aber meine Hauptsaisonziele folgen ja erst im August. Somit bin ich sehr gut im Fahrplan. Nächst Woche folgt nun mit der viertägigen Alpentourtrophy in Schladming (AUT) der nächste Härtetest.

 

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Erfolgreiche Urner auf der Langdistanz

Reto Indergand 2. Rang Elite Herren, Nadia Walker 3. Rang Elite Damen