Am Samstag, 2. Mai 2015 eröffnete ich meine Saison mit der Teilnahme am Bike-Marathon im italienischen Riva del Garda. Mit einer guten Leistung über die gesamte Renndauer erkämpfte ich mir den sehr guten 2. Platz auf der Ronda Grande.

 

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Der internationale Marathon in Riva del Garda gehört zu den prestigeträchtigsten Rennen in der Marathonszene. An der 22. Austragung nahmen über die 4 verschiedenen Distanzen insgesamt knapp 2‘500 Bikerinnen und Biker teil. Ich entschied mich für die Ronda Grande, welche über 75.7 Kilometer und 2‘822 Höhenmeter führte. Die Startphase war wie meistens in Riva sehr hektisch. Auf einer guten Position gestartet, verlor ich auf dem ersten Flachstück auf Asphalt einige Plätze. Zudem wurde ich im ersten steilen Anstieg von einem anderen Fahrer „abgeschossen“ und verlor durch diesen Sturz weiter an Zeit. Obwohl ich unschuldig war an diesem Crash wurde ich von den Fahrern hinter mir ziemlich beschimpft – ja es herrschte „Krieg“ und ich war froh, als ich endlich wieder auf meinem Bike sass. Im ersten, mit zahlreichen steilen Rampen gespickten, Aufstieg von Riva del Garda nach Calino beruhigte sich das Renngeschehen nur langsam. Immer wieder wurde geschimpft und geschrien. Ich fand langsam aber sicher einen guten Rhythmus und machte Platz um Platz gut. Den Kulminationspunkt nach den ersten 1‘000 Höhenmetern überquerte ich hinter der sehr stark fahrenden Polin Michalina Ziolkowska auf dem zweiten Rang. Hinter mir folgten Mary Mcconneloug (USA), Daniela Stefanelli (ITA) und Andrea Meier (D).
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Da es am Freitag geregnet hatte, war die technisch anspruchsvolle Abfahrt nach Val Lomasone noch etwas schwieriger zu fahren. Ich fühlte mich aber in den rutschigen Trails erstaunlich wohl und konnte mich gut erholen. So war es mir möglich, im zweiten und dritten langen Aufstieg nach Sentiero die Russi und dann nach Parti del Granzoline noch einmal einen Zacken zuzulegen und den Abstand auf meine Verfolgerinnen zu vergrössern. Die zahlreichen sehr steilen Beton-Rampen konnte ich problemlos und zügig fahren. Immer wieder konnte ich einige Herren überholen, was mich natürlich zusätzlich motivierte. Die Führende Ziolkowska hingegen lag nicht in Reichweite. In den Abfahrten probierte ich das Risiko zu dosieren und trotzdem möglichst schnell runter zu kommen. Leider musste ich auf einer rutschigen Steinplatte nochmals zu Boden, aber alles blieb heil und nach einem kurzen Stopp konnte ich weiter fahren. Meinen Vorsprung konnte ich trotz dieses Zwischenfalls verwalten.
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Nach 50 gefahrenen Kilometern standen nun noch als letzte Hindernisse die kurzen Aufstiege nach Groghi und die bekannte und berüchtigte steile Rampe zum San Giovanni al Monte bevor. Beflügelt durch den sich abzeichnenden Podestplatz konnte ich das angeschlagene Tempo durchziehen und passierte auf dem San Giovanni weiterhin als Zweite. Auf der langen, schnellen Abfahrt nach Varignano liess die ich nichts mehr anbrennen. Unten im Tal angekommen, mussten dann nur noch die letzten flachen 5 Kilometer bewältigt werden. Nach 4:34:56 Stunden überquerte ich die Ziellinie in Riva del Garda auf dem sehr guten zweiten Platz von 53 klassierten Fahrerinnen. Mit diesem Resultat habe ich meine Erwartungen übertroffen. Es zeigt, dass meine Saisonvorbereitung richtig war. Das gibt zusätzliches Selbstvertrauen für die weiteren Rennen.