Nach einem schwachen Start zeigte ich auf der zweiten Streckenhälfte in Estavayer-le-Lac eine überzeugende Leistung und bin nur knapp am Podest vorbei gefahren.  

Knapp 600 Bikerinnen und Biker nahmen bei optimalen äusseren Bedingungen die 60 Kilometer Strecke (1‘800 Höhenmeter) unter ihre Räder. Ich startete nach zwei erfolgreichen Vorbereitungsrennen im Wallis in Estavayer-le-Lac zu meinem ersten Marathon der Saison in der Schweiz. Bereits wenige Kilometer nach dem Start führte eine Tempoverschärfung von Favoritin Ariane Kleinhans aus Südafrika zu einer ersten Zäsur. Ich erwischte keinen guten Start und musste neben Kleinhans drei weitere Fahrerinnen ziehen lassen. Was genau los war, weiss ich nicht, ich fühlte mich in der ersten Rennstunde einfach schlecht. Ich brachte nicht den nötigen Druck auf die Pedalen und musste meinen eigenen Rhythmus fahren. So war es mir nicht möglich auf die Tempoverschärfung der Spitzenfahrerinnen zu reagieren. Leider gelang es mir auch nicht, in irgendwelchen Verfolgergruppen Unterschlupf zu finden. Ich kämpfte mich während den ersten zwei Renndritteln über die Strecke und es fühlte sich mehr als Trainingsfahrt an. Aber ich konnte nichts machen, meine Beine waren regelrecht „blockiert“.

 

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Die beiden Topfahrerinnen Ariane Kleinhans und Milena Landtwing lagen bei Rennhälfte ausser Reichweite. Nicht so die Fahrerinnen auf den Rängen drei bis fünf. Zwischenzeitlich auf den sechsten Platz zurückgefallen, lief es mir ab Kilometer 40 immer besser. Ich konnte meine Kadenz deutlich erhöhen und so schloss ich zuerst zu Cornelia Hug auf, welche auf Position fünf fuhr. Ich zog meine Pace nun voll durch und konnte auch in den kurzen Anstiegen ein hohes Tempo fahren.  Hug musste abreissen lassen und so war ich wieder alleine unterwegs. Bei der letzten Verpflegungszone (ca. 15 Kilometer vor dem Ziel) betrug mein Rückstand auf Rang vier immer noch 1.5 Minuten. Ich fühlte mich nun aber sehr gut und so verringerte ich den Rückstand auf die Viertplatzierte Michèle Wittlin zusehends. Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel schloss ich zu ihr auf und konnte sie mit einem starken Antritt „stehen“ lassen. Zu mehr reichte meine Aufholjagd leider nicht mehr. Auf den dritten Platz fehlten mir im Ziel rund drei Minuten. Ich verlor in der ersten Rennstunde einfach zu viel Zeit. Die Leistungssteigerung in der zweiten Rennhälfte und der daraus resultierende vierte Platz stimmen mich zuversichtlich für die am nächsten Wochenende stattfindende Schweizermeisterschaft in Evolène VS. Auf diesem Resultat lässt sich aufbauen.

 

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