Dank einer guten und konstanten Leistung, konnte ich bei der top besetzten Marathon Schweizermeisterschaft in Evolène den sehr guten fünften Platz erzielen. Die Podestplätze lagen nicht in Reichweite.

Am Sonntag fand in Evolène, im Val d‘Hérens oberhalb von Sion, die 19. Austragung des Raid Evolenard statt. Das Rennen zählte gleichzeitig als nationales Championat. Aus diesem Grund waren die besten Marathonbikerinnen und –biker am Start. Esther Süss (Marathon Weltmeisterin 2010 und Titelverteidigerin), Ariane Kleinhans (Schweizermeisterin 2013) und Milena Landtwing (Schweizermeisterin 2011) fahren zur Zeit in einer anderen Liga und somit war klar, dass die Medaillen wohl unter diesen drei Fahrerinnen ausgemacht würden, falls nichts aussergewöhnliches passiert. Dahinter war ein spannender Kampf um die Ränge 4 bis 8 zu erwarten. Nach einigen gesundheitlichen Problemen und einem Sturz im Training, reiste ich mich mit gemischten Gefühlen in Wallis. Trotzdem war ich bereit alles zu geben setzte mir einen Top-5-Rang zum Ziel.

Mountainbike Marathon Schweizer-Meisterschaften in Evolene, VS, am Sonntag, 21. Juni 2015. Foto Martin Platter

Foto: Martin Platter

 

Im Val d’Hérens erwartete uns eine sehr schöne und abwechslungsreiche Strecke, inmitten einer tollen Bergkulisse. Die Runde hatte mit Singletrails, schnellen Abfahrten, kurzen und steilen Rampen, langen Anstiegen und einem Flachstück für jeden etwas zu bieten. Auf den ersten Blick lief man Gefahr zu sagen, dass sie „nur“ über 62.5 Kilometer und 2’600 Höhenmeter führt, aber es sind harte Meter bergauf. Vor allem der zweite Rennabschnitt hatte es in sich. Galt es doch, den höchsten Punkt auf 2‘500 Meter über Meer zu überqueren und gleichzeitig etliche steile Rampen zu meistern.

 

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Am Sonntagmorgen punkt 10.00 Uhr ging’s dann endlich los. Unmittelbar nach dem Start in Evolène (1‘370 m.ü.M.) folgte der rund sechs Kilometer lange Aufstieg zur Alp Arbey (2‘000 m.ü.M). Ich war nicht allzu schnell gestartet, hatte ich doch etwas Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe, insbesondere vor dem selektiven zweiten Streckenabschnitt. In Arbey passierte ich auf Rang 5. Nach einer kurzen Abfahrt verlor ich im zweiten Aufstieg nach L’Etoile (2‘250 m.ü.M.) einen Platz. Ich versuchte meinen eigenen Rhythmus zu fahren und mich nicht in irgendwelche Positionskämpfe zu „verwickeln“. In der langen Abfahrt von L’Etoile  nach Les Haudères gelang es mir die Lücke zu den unmittelbar vor mir platzierten Florence Darbellay und Sofia Pezzatti zu schliessen. Nach einem vier Kilomter langen Flachstück führte die Strecke nun auf die andere Talseite des Val d‘Hérens, wo es innerhalb von 17 Kilometern rund 1‘500 Höhenmeter zu überwinden galt. Die Neuenburgerin Darbellay erhöhte bereits zu Beginn der Steigung ihr Tempo. Ich konnte ihre Pace zwar nicht mitgehen, distanzierte aber meinerseits die Tessinerin Pezzatti. Da ich die Strecke vor zwei Wochen besichtigt hatte, wusste ich genau, was mich noch erwartet und so hatte ich mich mental gut auf diesen Streckenabschnitt eingestellt. Ich fand schnell einen guten Rhythmus und fühlte mich den Umständen entsprechend noch sehr gut. Klar musste ich im obersten Teil richtig auf die Zähne beissen, kam aber zum Glück ohne grössere Krise durch. Auf dem Kulminationspunkt auf 2‘500 Meter über Meer passierte ich als Fünfte mit fünf Minuten Rückstand auf Darbellay. In der kniffligen, mit zahlreichen Spitzkehren gespickten, Schlussabfahrt zurück nach Les Haudères konnte ich noch eine Minute aufholen, zu mehr reichte es aber nicht mehr. Nach 4 Stunden 15 Minuten passierte ich die Ziellinie als sehr gute Fünfplatzierte.

 

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Die Goldmedaille gingen wie erwartet an Esther Süss, welche sich knapp vor Ariane Kleinhans durchsetzte. Auf Rang drei folgte Milena Landtwing. Ich kann mit meinem Rennen sehr zufrieden sein. Ich habe meine Kräfte gut eingeteilt und konnte mein Tempo von Anfang bis zum Schluss ohne grosse Krise durchziehen. Die drei Erstplatzierten sind im Moment einfach eine andere Liga. Ich zeigte ein starkes Rennen und bin mit dem erzielten Rang zufrieden. Meine Form stimmt und ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen.