Bim ersten Rennen der Trophée Valaisan in Fully gelang mir ein Saisonauftakt nach Mass. Trotz eines Plattfusses drei Kilometer vor dem Ziel, konnte ich einen Sieg feiern.
Beim Rennen in Fully, einem Dorf in der Nähe von Martigny, galt es einen Parcours von zwei Runden mit insgesamt 24 Kilometern und 1’400 Höhenmetern zu absolvieren. Ich kannte die Strecke vom letzten Jahr und wusste, dass es in den Abfahrten einige tückische Stein- und Wurzelpartien hatte. Das Wetter präsentierte sich von seiner besten Seite und bereits am Morgen war es angenehm warm. Mein erster „richtiger“ Renneinsatz war eine Standortbestimmung und nicht zuletzt ein Härtetest für meinen Körper. Zwar konnte ich seit dem Trainingslager in Mallorca weiter Fortschritte erzielen, aber wie sich mein Nacken bei bzw. nach einem Renneinsatz „verhalten“ würde, konnte ich nicht vorausahnen. Zuversichtlich stand ich an der Startlinie und war bereit mein Bestes zu geben und zu schauen, was dabei heraus kommt.
Ich erwischte einen guten Start und konnte mich weit vorne im Feld einreihen. Dies war umso wichtiger, da es auf der kurzen Startrunde ziemlich rasch in den ersten Singletrail ging. Im ersten langen Aufstieg fand ich schnell einen guten Rhythmus und es gelang mir, meine Konkurrentinnen leicht zu distanzieren. Bis zum höchsten Punkt der Strecke, nach sechs Kilometern, konnte ich meinen Vorsprung auf knapp eine Minute ausbauen. Die erste knifflige Abfahrt gelang mir gut, obwohl ich nicht allzu viel Risiko einging. Ich konnte mein Tempo in der Folge konstant durchziehen und so nahm ich die zweite Runde als Führende mit vier Minuten Vorsprung in Angriff.
Ich fühlte mich sehr gut und konnte den langen Aufstieg auch beim zweiten Mal mit viel „Zug“ fahren. Meinen Vorsprung baute ich weiter aus und so passierte ich den Kulminationspunkt mit zirka acht Minuten Vorsprung. Die Abfahrt gelang mir noch etwas besser und ich fuhr eigentlich einem „sicheren“ Sieg entgegen. Doch es sollte nochmals spannend werden… Drei Kilometer vor dem Ziel erwischte ich wohl einen spitzen Stein und schon hörte ich ein Zischen bei meinem Vorderreifen. Leider konnte die Milch in meinem Pneu das Loch nicht schliessen und auch nachpumpen half nichts. Zuerst dachte ich „das war’s mit dem Sieg“, doch ich war bereit bis am Schluss zu kämpfen. In den kurzen Anstiegen fuhr ich so gut es ging auf der Felge weiter. Die Abfahrten rannte ich runter. Ich gab alles, obwohl rennen nicht gerade zu meinen Stärken zählt. Die zahlreichen Aufstiege und Abfahrten hatten es wirklich noch in sich. Immer wieder wurde ich von Fahrern überholt und mit „Courage-Rufen“ motiviert. Völlig ausgepumpt erreichte ich nach 1 Stunde und 47 Minuten die Ziellinie als Erste. Nur 90 Sekunden später folgte Stéphanie Gutknecht auf Rang zwei, Dritte wurde Caroline Faiss.
Der Form- und Härtetest ist mir gelungen. Sehr glücklich und zufrieden über meine Leistung dachte ich noch nicht an die folgenden Tage… Der Muskelkater war wirklich heftig und ich wurde somit noch einige Tage an das Rennen in Fully erinnert ;-). Der tolle Preis mit den feinen Walliserprodukten „tröstete“ mich aber doch ein wenig über die Schmerzen hinweg :-). Bereits am Freitag, 23. Mai 2014 geht es mit dem zweiten Rennen der „Trophée Valaisan“ in Susten weiter.